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"Elise" - nicht schon wieder!🥴🤨😏

Manchmal ist es herausfordernd die musikpädagogischen Ideale mit den aktuellen Schülerwünschen in Einklang zu bringen. Einige Ideen und Lösungsansätze dazu findest Du in diesem Beitrag.



Kürzlich ist mir durch einen Jungen aus dem Bekanntenkreis folgende Episode zu Ohren gekommen:

Ein Schüler äusserte in seinem Unterricht den Wunsch die «Elise» zu lernen. Der Lehrer reagierte etwas schroff und meinte: «Das spielen wir hier nicht!» Etwas geknickt verliess der Schüler den Unterricht und wurde auf den nächstmöglichen Termin abgemeldet.

Schade!

 

Wir kennen die Situation  alle bestens: Eigentlich schätzen wir es, wenn die Schüler etwas Eigeninitiative zeigen und Vorschläge bringen. Nur:  Manchmal sind die Ideen unserer Schützlinge etwas weit entfernt von der Realität, oder wir haben wirklich keine Lust schon wieder «River flows in you» zu unterrichten, wohlwissend, dass es ein endloses Quälen werden könnte…..


In diesem Blog findet ihr einige Anregungen wie ihr mit diesen Schülerwünschen umgehen könnt und Lösungen, die für beide Seiten befriedigend sind!

 

Los geht’s!

 


1.     Alternativen Vorschlagen

 

            Habt ihr euch schon mal überlegt, warum immer dieselben Stücke gewünscht werden?  Unsere Klientel kennt meistens sehr wenig Musik!  Und was man nicht kennt, kann man nicht lieben!  Ich spiele in der Unterrichtsstunde manchmal alternative Stücke vor und lasse die Schüler sie bewerten, mit Zahlen von 1 bis 10. Ich lerne so ihre momentanen Vorlieben kennen und die Schüler*innen erweitern etwas ihren Hörerfahrungsschatz. (Und finden manchmal sogar neue Lieblingsstücke.) 

 


2.     Zeithorizont festlegen

 

            Wenn ich von einem gewünschten Stück wirklich nicht begeistert bin, lege ich ein Zeitbudget fest. So mache ich mit dem Schüler ab, wie oft wir es anschauen und wieviel Zeit wir in der Stunde dafür aufwenden.  Manchmal ist dann Stück noch nicht fertig erarbeitet, aber hin und wieder schlägt auch der Ehrgeiz zu und das Stück ist schneller denn je konzertreif.

           

 

3.     Tutorials als Hilfe

 

            Für die meisten bekannten und beliebten Stücke gibt es Tutorials auf Youtube. Ich gebe den Schülern gerne auch mal einen Link zu einem Tutorial. Meist geht es damit viel schneller und ich muss in der Stunde weniger Zeit mit dem Entziffern verbringen. Ich mag die Tutorials von Jing Li (https://www.youtube.com/@OnlineKlavierschuleJingLi) aber es gibt natürlich auch viele andere!  Wichtig ist, dass Du ein Tutorial auswählst, das Du gut findest.

 

 

4.     Vereinfachte Versionen finden

 

Von vielen Stücken lassen sich vereinfachte Versionen finden. Eine gute Quelle ist Noviscore.

In vielen Schulen und Sammelbänden finden sich vereinfachte Versionen von bekannten Klassikern. So gibt es z.B. das Thema von «Für Elise» in Manfred Schmitz’ Buch «Spielwiese» in verschiedenen aufbauenden Schwierigkeitsstufen.

 

 

5.     Nur einen Teil spielen lassen

 

Warum nicht das Stück grosszügig kürzen; oder nur den Hauptteil spielen lassen? (Oder die Melodie auf 2 Hände verteilen und vierhändig spielen?)

 

 

6.     Umgang mit aktuellen Hits

 

Manchmal wünschen sich meine Klavierschützlinge einen aktuellen Song, der absolut ungeeignet ist, um auf dem Klavier zu spielen.  Ein Trick, der schon einige Male funktioniert hat: Ich lasse die Schüler*innen 5 Titel von Songs aufschreiben, die sie mögen und ICH wähle dann den Song aus, der am besten funktioniert.  Meistens sind sie schon glücklich, wenn sie den Chorus spielen können oder die Akkorde zu der Aufnahme spielen dürfen. Akkorde zu aktuellen Songs finden sich auf verschiedenen Plattformen. https://www.ultimate-guitar.com/explore

Mit «Anytune» lässt sich der Song auch in eine bequeme Tonart transponieren oder in einem langsameren Tempo abspielen.https://de.anytune.us


Wie geht ihr mit Schülerwünschen um ? Wir freuen uns über eure Tipps und Tricks! Seraina und Yaël

 

 

 

 

 
 
 

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